Do., 25.03.2021 - 16:30

Seit 2017 haben Hunderttausende Rohingyas im Südosten Bangladeschs in der Nähe von Cox's Bazar Zuflucht gefunden. Dort wurden zahlreiche Flüchtlingscamps errichtet, darunter Kutupalong, dass inzwischen mit über 600.000 Bewohnern das grösste Lager der Welt ist. Dank der Aufnahme in diesem Camp erhielten sie Zugang zu einer Unterkunft, mussten nicht mehr in ständiger Angst leben und fanden eine gewisse Stabilität. All das änderte sich am 22. März, als ein grosses Feuer auf mehrere Teile des Camps übergriff und mehr als 45.000 Rohingya-Flüchtlinge erneut zur Flucht zwang.

Die Situation vor Ort ist kritisch. Mindestens 15 Menschen sind bei dem Feuer ums Leben gekommen, und fast 500 weitere werden noch vermisst. Die bangladeschischen Rettungskräfte waren schnell vor Ort und bekämpften die Flammen stundenlang. In der Nacht konnte man noch Rauchwolken über den Trümmern aufsteigen sehen. Die Landschaft ist trostlos; wo einst mehr als 10.000 Häuser standen, ist jetzt nur noch verwüstetes Land zu sehen.

Luftaufnahme des Kutupalong Lagers im Jahr 2018. © UNHCR/Roger Arnold
Luftaufnahme des Kutupalong Lagers im Jahr 2018. © UNHCR/Roger Arnold

Der Verlust des Zuhauses ist ein traumatisches Ereignis. Für mehr als 45.000 Rohingya-Flüchtlinge ist es das zweite Mal, dass sie gezwungen sind zu fliehen. Diese gefährdete Bevölkerung, die ohnehin schon auf humanitäre Hilfe angewiesen war, um zu überleben, ist nun noch stärker belastet. Darüber hinaus wurden auch zwei grosse Krankenhäuser der Internationalen Organisation für Migration (IOM) durch das Feuer zerstört, was den Zugang zu lebensrettender Hilfe noch schwieriger macht, während der Bedarf noch dringender geworden ist. Mehr als 1.000 weitere Einrichtungen - Schulen, Verteilungs- und Registrierungszentren - wurden ebenfalls zerstört.

UNHCR, die UN-Flüchtlingsorganisation, richtete sofort Notunterkünfte für diejenigen ein, die ihre Häuser verloren hatten, und führte Kinder mit ihren Eltern wieder zusammen, die durch das Feuer getrennt worden waren. Die Arbeit des Wiederaufbaus wird langwierig und kostspielig sein, daher ist es dringend notwendig, dass sich die internationale Gemeinschaft mobilisiert, um den Rohingya-Flüchtlingen zu helfen und zu verhindern, dass sich eine ähnliche Tragödie wiederholt.

Die Opfer dieses Brandes haben, wieder einmal, alles verloren. Es ist wichtig, sie nicht im Stich zu lassen und ihnen durch die Unterstützung aller zu zeigen, dass es noch Hoffnung für die Zukunft gibt.